Il Piccolo Principe
Der unübertroffene Lieblingsitaliener
An dieser Stelle sollte vielleicht gewarnt sein, daß wir kaum neutral über das Il Piccolo Principe schreiben können, da wir hier rundum verliebt sind.
Seit über 30 Jahren gibt es dieses kleine familiengeführte Restaurant im Glockenbachviertel.
Niemand bemüht sich hier plump zu gefallen, dem gerade angesagten Style zu entsprechen oder rundum instagramtauglich zu sein.
Hier sind das Wichtigste die Liebe zu richtig gutem Essen und wunderbaren Weinen, die Nähe zu den Produzenten und die Freude am Gastgebersein.
„Die wahre Freude ist die Freude am anderen.“, heißt es im Buch „Der kleine Prinz“.
Wenn das stimmt, ist im Piccolo Principe die Freude auf jeden Fall auf beiden Seiten.
Die sechzehnjährige Francesca kam in den 80er Jahren aus den Abruzzen nach München und entschied zu bleiben.
Zu unserem großen Glück - denn 1992 eröffnete sie das Piccolo Principe im kleinen Ecklokal an der Kapuzinerstraße und damit ein unvergleichliches Stück Italien in unserer schönen bayrischen Hauptstadt.
Federico, der inzwischen für seine Mama übernommen hat, ist beinahe an jedem freien Wochenende unterwegs, um neue kulinarische Quellen aufzutun.
Fast bei jedem Besuch kann er uns dann voller Leidenschaft von einem italienischen Winzer, einem alteingesessenen Metzger oder einer traditionellen Käserei berichten, die er neu entdeckt hat. Und wir dürfen dann den besten Schinken oder ein fabelhaftes Olivenöl probieren, das er mitgebracht hat.
Bei so wohlausgesuchten Zutaten wundert es natürlich nicht, daß im Piccolo Principe alles immer köstlich schmeckt.
Und während wir allzuoft Vitello tonnato oder Tiramisu schnarchlangweilig finden, ist es bei Federico der höchste Genuss für uns.
Hauchdünn geschnittenes, langsames gegartes Kalbfleisch kommt im Piccolo Principe mit einer perfekten Thunfischcreme und italienischen Kapern, dazu selbst gebackenes Brot.
Das Tiramisu ist unvergleichlich leicht und fluffig und hat nichts von den kompakten Mascarponeblöcken und matschigen Löffelbiskuits die wir woanders schon oft bekommen haben.
Die, selbstverständlich hausgemachten, Antipasti darf sich jeder in der Vitrine anschauen und nach eigenen Vorlieben zusammenstellen.
Und auch die selbstgemachte Pasta ist immer wieder unser Favorit.
In Sachen Wein lassen wir Federico am liebsten selbst entscheiden, was wir trinken, denn so werden wir immer wieder mit seinen besten Neuentdeckungen überrascht.
Wenn wir Glück haben und Mama Francesca mittags eine Crostata vorbereitet hat, muss die es zum Abschluss auch noch sein.
Besonders, wenn sie den knusprigen Mürbteig im Spätsommer mit Zwetschgenmus bestreicht, geht es einfach nicht noch besser.
Dazu der sehr gute Espresso und wir sind im italienischen Himmel.