Unser perfekter Tag in Berlin
Stadtoase und Streichelzoo, Kunstgalerie und Schokoladenmanufaktur
Verträumter Rückzugsort in der weiten Metropole
Berlin mit einem perfekten Tag gerecht zu werden ist vielleicht noch schwieriger, als in jeder anderen Stadt.
Wir wagen es aber doch.
Denn auch in Kopenhagen oder Amsterdam, München oder Stockholm ist unser perfekter Tag ja immer nur einer von vielen, die wir uns erträumen könnten.
Unser perfekter Berlin-Tag startet also in unserem Lieblingshotel, Wilmina.
Und da stecken wir schon mitten im Größendilemma der Stadt - das Wilmina liegt im Westen der Kantstraße in Charlottenburg. Viele unserer Berlin Lieblingsspots liegen eine gute halbe Stunde Autofahrt richtung Osten.
Das Wilmina ist es aber hundertprozentig wert, ein wenig ab vom Schuss zu sein.
Das Hotel, im Gebäude des ehemaligen Frauengefängnisses von 1896, gehört zu den bemerkenswertesten Stadthotels, die wir kennen.
Der geschichtsträchtige Ort ist in einer architektonischen Glanzleistung zur allerschönsten Stadtoase umgebaut worden.
Und so schummeln wir ein bisschen und beginnen unseren perfekten Tag bereits am Vorabend.
Wir buchen uns eine Massage und eine Stunde in der formvollendeten Sauna unter dem Dachgiebel, die wir dann ganz für uns haben.
Danach steigen wir in den traumhaften Pool, hoch über den Dächern von Berlin.
Eine Perlenschnur von schönen Zielen
Nach dem liebevoll hergerichteten Frühstück, machen wir uns auf, den Tag in unserer Hauptstadt maximal zu genießen.
Die Strecke zu unseren am weitesten entfernten Zielen, am Prenzlauer Berg, teilen wir uns mit lauter tollen Zwischenzielen in angenehme Häppchen.
Ob wir uns mit dem (Sharing) Auto oder Fahrrad in Berlin bewegen, kommt tatsächlich jedes Mal so ziemlich auf den gleichen Zeitbedarf hinaus.
Wir wechseln also, je nach Verfügbarkeit, Wetter und Lust ab.
Flauschige Gesichter und kunstvolle Bauten
In zehn Minuten sind wir so vom Wilmina am Tiergarten mit seinem Zoo, dem ältesten Deutschlands, von 1844 und dem artenreichsten der Welt.
Der Panda ist vermutlich einer der flauschigsten Vertreter der vielen seltenen Tierarten, die wir hier sehen können. Und wir sind ein bisschen verliebt.
Durch den Berliner Zoo zu spazieren fühlt sich an, wie in eine andere Welt einzutauchen.
Von der rauschenden Metropole in ihrer morgendlichen Geschäftigkeit haben wir uns in eine Geräuschewelt aus Tierrufen und Blätterrascheln transportiert.
Und ganz wird auch hier Berlin seinem Ruf, als Schatzkiste an Architekturjuwelen, gerecht.
Das 1871 gebaute Antilopen- und Giraffenhaus oder das blockhausartige Bisonhaus von 1905 sind nur einige der historischen Gebäude, die für uns den ganz besonderen Charme des Zoos ausmachen.
Das große denkmalgeschützte Aquarium von 1913 lassen wir aber heute aus.
Wir heben es uns für einen Tag auf, an dem das Wetter es nicht so gut meint mit uns.
Zwei Orte, die uns berühren
Die Neue Nationalgalerie
Nochmals 10 Minuten dauert es, die schöne Strecke durch den Tierpark zur Neuen Nationalgalerie zu radeln.
Wir schauen Mies van der Rohes Architekturikone von 1968 auch zum wiederholten Mal unglaublich gerne an.
Heute fehlt uns die Zeit, die Ausstellung zu besuchen. Ein wenig im Skulpturengarten zu verweilen lassen wir uns aber nicht nehmen.
Kurze Pause
Weiter geht es wiederum in zehn Minuten zum Akkurat Café in der Besselstraße.
Zum perfekten Cappuccino gönnen wir uns ein Stück Zitronen-Pistazien-Kuchen zur Stärkung.
Das verlockende Angebot der kleinen Karte müssen wir heute auslassen, denn nach unserem Museumsbesuch brauchen wir noch Platz für Mittagessen.
Der Libeskindbau
Nur ein paar Schritte entfernt liegt das Jüdische Museum.
Der dekonstruktivistische Bau von Daniel Libeskind mit seiner reflektierenden Titanzinkfassade, der einen der drei Museumsteile bildet, berührt uns sehr.
Selten können wir sagen, daß für uns die Räume eines Museums so stark die Austellung mit bestimmen, wie hier.
Besonders „The Voided Void“ und der Garten des Exils halten uns jedes Mal länger fest. Der tiefe Eindruck, den es bei uns hinterlässt uns dort aufzuhalten, wird bei keinem Besuch weniger.
Bibimbab und Keramikkunst
Direkt beim jüdischen Museum ist das koreanische Restaurant NaNum.
Damit wir hier nach all den Eindrücken eine kleine Mittagspause machen können, muss unser perfekter Tag ein Donnerstag sein.
Denn nur donnerstags ist das kleine Lokal auch mittags geöffnet.
Und wir freuen uns schon auf das leckere Bibimbab. Serviert wird es auf der ästhetischen hauseigenen Keramik.
Das obere Stockwerk des Restaurants ist nämlich Atelier und Galerie von Jinok Kim.
Auf Anfrage verkauft sie die besonderen Stücke auch.
So ist es möglich von hier ein außergewöhnliches Andenken mitzunehmen.
Ein paar Berliner Lieblingsläden
Black is colorful
Unser nächstes Ziel ist zwanzig Auto- oder Fahrradminuten entfernt: der Flagshipstore von Esther Perband in der Almstadtstraße in Berlin Mitte.
Ganz in schwarz gehalten sind alle kunstvollen Entwürfe der Berliner Modedesignerin, genderübergreifend erdacht und immer im Bruch mit klassischen Erwartungen.
Für uns erscheint Esthers Kollektion als das berlinerischste, was wir uns in der Mode vorstellen können.
Le Labo
In Fußnähe ist ein Laden, der eigentlich in New York Zuhause ist: Le Labo.
Die Nischen-Parfümerie mit unseren Lieblingsdüften und den umwerfend riechenden Pflegeprodukten hat inzwischen auch in Deutschland ein paar Standorte.
Hier in Berlin können wir aber unsere leeren Flakons neu befüllen lassen und sparen dabei 10%, die wir schnell wieder in das nächste Shampoo reinvestieren.
Sawade
Nur ein paar Straßen weiter wollen wir wieder in einen echten Berliner Laden: Sawade.
Die Pralinenmanufaktur wurde 1880 in Berlin gegründet und war seit 1886 königlicher Hoflieferant.
Das erste prachtvolle alte Ladenlokal, Unter den Linden, gibt es leider nicht mehr.
Wir stöbern also im Sawade, im Hof II der Hackeschen Höfe, in den, in buntes Staniolpapier gewickelten, Schokoladen.
Die schönen Pappschachteln mit schwarz-weiß gezeichneten Berlinmotiven kommen bei unseren Lieben daheim außerdem auch immer sehr gut als Mitbringsel an…und bleiben nicht lange gefüllt.
Deutsche Spirituosen Manufaktur
Weitere fünf Minuten Fahrt bringen uns zum nächsten duftenden Geschäft.
Erst Parfumduft bei Le Labo, gefolgt von Sawade-Schokoladenaromen, riecht es hier nun verlockend würzig, blumig, rauchig, fruchtig...
Wir sind in der Manufaktur und dem Showroom der Berliner Destillierie DSM.
Blüten und Früchte, Kräuter und Gewürze werden hier destilliert.
Alles dürfen wir uns erschnuppern und erklären lassen.Die Spirituosen, für die wir uns interessieren, dürfen wir auch probieren.
In Apothekerfläschchen gefüllt und handbeschriftet müssen hier unbedingt ein paar mit - für uns selbst und zum Verschenken.
Der kleine Schwips vom Schnäpse kosten kommt uns genau recht, als Ausrede für einem Snack, um die Wartezeit bis zum Abendessen zu überbrücken.
Aber erst noch ein kleiner Bummel, bevor MaMi’s um 18 Uhr öffnet.
Oderberger Straße
In fünf Minuten radeln wir ins Nachbarviertel, Prenzlauer Berg.
Mit Vergnügen graben wir uns bei VEBorange und Pauls Boutique durch lustige 80er Jahre Spielzeuge und 70er Jahre Einrichtungsstücke.
MaMi’s
Die Weinbar MaMi’s ist eigentlich fast zu schade, um nur einen Aperitif zu nehmen.
Beim nächsten Mal werden wir definitiv hier auch wieder einen ganzen Abend verbringen.
Heute erwartet uns aber um 20:30 ein anderer Liebling in der Oderberger Straße.
Also gibt es im gemütlichen MaMi’s heute nur einen Wein und Käse und Schinken zum guten Brot.
OTTO
Unser abendliches Highlight ist ein Tisch bei Otto.
Wir lieben das Casual Fine Dining- Lokal besonders für seine unaufgeregte Atmosphäre, während das Essen tatsächlich sehr aufregend zubereitet ist.
Kaum möchten wir nach dem köstlichen Nachtisch von dort weg.
Zurück nach Charlottenburg
Der Rückweg zum Wilmina - hier leisten wir uns ein Taxi, denn auf die ausgesuchten Naturweine bei Otto wollten wir nicht verzichten - dauert in einem Rutsch ungefähr 30 Minuten.
Eineinhalb Stunden Fahrt durch Deutschlands größte Stadt haben sich heute unbemerkt über den Tag verteilt.
Lovely Lovis
In der Kantstraße angekommen beenden wir unseren perfekten Tag in Lovis Bar bei einem perfekten Drink in perfektem Ambiente, bevor wir im selben Haus in unser großes weiches perfektes Bett im Wilmina fallen.
Und da haben wir bloß den Schlenker zu Shakespeare & Sons - Books and Bagels“ nicht mehr geschafft, obwohl wir dort auch so wahnsinnig gerne sind. Vielleicht morgen…